Marburger Stadtmeister gewinnt Landratspokal des TSV Mornshausen / Verletzung trübt Freude
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von Rainer Maaß
DAUTPHETAL Nur sechs Tage nach dem Gewinn der Marburger Hallenstadtmeisterschaft hat der SV Bauerbach erneut zugeschlagen. Der Fußball-Gruppenligist gewann das Finale des vom TSV Mornshausen ausgerichteten Landratspokal gegen die U19 der Offenbacher Kickers im Neunmeterschießen.

Torschützenkönig Janis Holz trifft im finalen Neunmeterschießen zum Sieg gegen U19 der Offenbacher Kickers
Auch die beiden Pokale nahmen sie brav entgegen und selbst die Ehrung von Janis Holz, der mit sechs Treffern zum Schützenkönig avancierte, ließ keine überschäumende Freude beim Aufstiegskandidaten in die Verbandsliga aufkommen. Zu tief saß der Schock über die vermutlich schwere Verletzung ihres Spielers Steven Bund, der sich im Endspiel nach einem absolut fairen Zweikampf per Krankenwagen ins Hospital begeben musste. Und das in einem erfreulich fairen Turnier, das mit einer einzigen Zeitstrafe wegen eines Wechselfehlers auskam und das der TSV Mornshausen auch bei der 32. Auflage sehr gut organisierte. Julian Schratz hatte den SVB im Finale mit 1:0 in Front gebracht und Malik Dramé für die A-Jugendlichen des OFC egalisiert. Den entscheidenden Strafstoß im anschließenden Stechen verwandelte schließlich Janis Holz. Der Offenbacher Nachwuchs imponierte im Turnierverlauf durch sehenswerte Ballverarbeitung im höchsten Tempo. Und auch die Bauerbacher ließen das Bällchen gekonnt laufen und streuten wahlweise Kombinationen mit dem „feinen Füßchen“ oder Abschlüsse mit einem kernigen Treffer aus der Distanz ein. Im kleinen Finale setzte sich Landesligist TuS Erndtebrück II mit 4:3 im Neunmeterschießen gegen den Pokalverteidiger SF/BG Marburg durch. Mit ihrer Maßnahme, fünf Hinterländer Vertreter, vier Vereine aus der Region Gießen-Marburg und drei überregionale Klubs zum Turnierfeld zu vereinen, lagen die Mornshäuser goldrichtig. Das Leistungsgefälle war längst nicht so groß, wie es die Ligazugehörigkeit in der Feldrunde vermuten lässt.

Unterschiedlich gestaltete sich die Motivation mancher Teilnehmer. Verbandsligavertreter TSV Bicken hatte nur zwei Stammkräfte mitgebracht, so dass sogar der neue Trainer Florian Kissel als Spieler ran musste. Andere, wie der TuS Erndtebrück II, erkundigten sich detailliert über die Konkurrenz und bereiteten sich unter dem Dach der Hinterlandhalle anhand einer Taktiktafel akribisch auf die Partien vor.
Einmal mehr zeigte sich beim Hallenfußball, dass gute Leistungen in der Vorrunde bei Unkonzentriertheiten im mit dem Viertelfinale beginnenden K.o.-System oft nichts mehr Wert sind. So geschehen im Fall des Süd-Verbandsligisten 1. FC Hanau 93, der spektakulären Fußball in der Gruppenphase bot, dort alle Partien gewann und in der Runde der letzten Acht nach dem 0:1 gegen den TuS Erndtebrück II die vorzeitige Heimreise antreten musste. Und auch die mit starken Leistungen auftrumpfenden Verbandsliga-Zweiten SF/BG Marburg waren noch im Vorrundenverlauf von manchem Experten als Finalkandidat gehandelt worden.
Hinterländer A-Ligsten SG Dautphetal und SV Eckelshausen ziehen überraschend ins Viertelfinale ein
Unterschiedlich schlugen sich die Biedenkopfer A-Ligisten. Kellerkind SG Dautphetal kämpfte sich überraschend bis ins Viertelfinale vor, was auch der SV Eckelshausen schaffte. Gänzlich verloren war der Tag aber auch für den FC Angelburg und den FSV Buchenau nicht. Die Kicker aus Gönnern und Frechenhausen heimsten für ihre kurzfristige Bereitschaft, für die abgesprungene Teutonia Watzenborn-Steinberg II einzuspringen, viel Lob ein. Die Lahnlustler blieben zwar punktlos, versammelten aber immerhin zeitgleich zum Turnier über 50 freiwillige Helfer im Zuge eines wichtigen Arbeitseinsatzes an der „Wellerspitze“.