Meisterhafte Hinrunde sucht ihr Happy End
Bericht aus der Oberhessischen Presse von Benjamin Kaiser
Gruppenliga Gießen/Marburg:
SV Bauerbach ist auf Meisterschaftskurs und spielt die erfolgreichste Saison seiner Historie Seit der Saison 2013/2014 spielt der SV Bauerbach in der Gruppenliga und war meist im oberen Tabellendrittel vertreten. Zweimal belegte der Club Rang vier. Mit dem Aufstieg wollte es letztlich jedoch nie klappen. Diese Saison könnte es anders sein. von Benjamin Kaiser Bauerbach. Die Bedingungen für den Klassensprung sind besser als je zuvor. Nun ist der SVB der Gejagte und blickt von Rang eins aus auf den Rest der Liga hinab. „Den Platz wollen wir nun natürlich verteidigen“, sagt SVB-Trainer Stefan Frels. Mit einer meisterhaften Hinrunde gehen die Bauerbacher als Spitzenreiter in die restlichen 15 Partien. 39 Punkte – und damit vier mehr als bei den zweitplatzierten Wetteranern – stehen zu Buche. Mitte November verdrängte Bauerbach den VfB Wetter, der fast zwei Monate lang die Tabellenführung innehatte, vom Platz an der Sonne. Zudem hat der SVB ein FünfPunkte-Polster auf einen definitiven Nicht-Aufstiegsplatz – und das bei einem Spiel weniger als jeder Verfolger. Auch wenn SVBBoss Edmund Euker vor der Saison wusste, dass viel Potenzial in der Mannschaft steckt, ist auch er überrascht: „Das konnte keiner ahnen. Vor allem, weil wir nicht nur ein sehr junges Team haben, sondern wir haben auch in der Sommerpause viele neue Spieler dazubekommen. So eine Situation kann auch ganz anders ausgehen.“ Das liegt nicht zuletzt an Stefan Frels. Der ehemalige Jugendtrainer bei der Talentschmiede TSG Wieseck, der die Mannschaft vor der Saison übernommen hatte, hat dem Team seinen Stempel aufgedrückt: viel Bewegung, schnelles Passspiel und Flexibilität. Er gewinnt ein Spiel lieber mit 4:2 als 1:0. „Wer offensiven und attraktiven Fuß- ball spielt, muss eben mehr Risiko eingehen“, erklärt der Coach sein Credo. Nahe dran sei die Mannschaft an dem, was er sich unter optimalem Fußball vorstellt. „Wir liegen bei 90 Prozent“, schätzt Frels. Kritik an der momentanen Situation ist meckern auf hohem Niveau. Doch Frels weiß, dass Erfolg in der Restrunde nicht garantiert ist. Im Heuhaufen findet er Nadeln: „Uns fehlt in der Offensive manchmal noch die Zielstrebigkeit. Wir sind dann zu verspielt, halten den Ball zu lange oder suchen einmal zu viel die Lücke, wenn wir vom Sechzehner einfach schießen sollten.“ Allerdings will der Trainer seinen Schützlingen auch nicht den Spaß und die Raffinesse nehmen. „Wie bei allem im Leben gilt es da, einen gesunden Mittelweg zu finden“, sagt der Coach. Im Sturm stellen Mirko Freese und Alban Ademi das beste Goalgetter-Duo der Liga dar, zeichnen für 36 der sage und schreibe 66 Tore verantwortlich. Im zentralen Mittelfeld dirigieren die im Sommer gekommenen Milos Milosevic und Janik Schwarz. „Wir haben jetzt die spielerischen Mittel, um tief stehende Gegner unter Druck zu setzen“, freut sich Edmund Euker. Um diese Fähigkeit auszubauen, hat der SVB in der Winterpause noch einmal nachgelegt. Mit den Neuzugängen Maximilian Wiessner (SF BG Marburg) und Janis Holz (SC Waldgirmes II) hat der Club in der Winterpause noch einmal die Offensive gestärkt. „Die beiden geben uns zusätzliche Optionen im Mittelfeld und noch mehr Geschwindigkeit auf den Außenbahnen“, erklärt Frels die Verpflichtungen. Die Aufbesserung des Kaders wird umgehend getestet. Denn der Mannschaft steht bis April ein brutales Programm bevor: Fast ausschließ- lich Aufstiegskandidaten stehen auf dem Spielplan. Auftaktprogramm: 23. Februar gegen SC Teutonia Watzenborn-Steinberg II, 4. März beim FC Cleeberg.