Gleich bei seiner ersten Station als Seniorentrainer steht der 44-jährige Licher Stefan Frels mit dem SV Bauerbach an der Spitze der Fußball-Gruppenliga. Wir beleuchten die Hintergründe des Erfolges.
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Eigentlich, so der ursprüngliche Plan, wollte Stefan Frels Mitte Januar seine Freizeit neben dem Job als Bereichsleiter der Stadtverwaltung Hungen genießen. Weil der 44-jährige Licher aber durchweg fußballverrückt ist, wurde es nach seiner Wiesecker Zeit schon im Sommer nichts mit der geplanten neuen Freizeit – stattdessen heuerte Frels in Bauerbach, einem Stadtteil von Marburg, an und beginnt am heutigen Freitag beim Trainingsauftakt mit der Mission Verbandsliga-Aufstieg. Mit vier Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger als der Großteil der Konkurrenten rund um Watzenborn-Steinberg II und Waldgirmes II steht der SV Bauerbach an der Spitze der Fußball-Gruppenliga. Wir beleuchten die Hintergründe von Frels’ bisherigem Erfolg und blicken in die nähere Zukunft.
Der Wiesecker Anteil: Eine entscheidende Rolle spielt auch der in der Region bekannte Mirko Freese. Der 21-Jährige spielt als hängende Spitze und erzielte bereits 14 Treffer. »Es gab zudem bestimmt zehn Situationen, in denen er Ademi den Ball so vorgelegt hat, dass der ihn gar nicht mehr vorbeischießen konnte«, sagt sein Trainer, der Freeses »guten Spielüberblick« lobt. In Wieseck arbeiteten beide zwei Jahre lang in der A-Jugend zusammen, Freese spielte danach bei den Senioren für W.-Steinberg und den VfB 1900 Gießen. Mit Salomon Becher, Milos Milosevic, Jannis Büttel, Janik Schwarz, Thorsten Gantenberg und Robin Traut sind sechs weitere Ex-Wiesecker Bestandteil des jungen Teams.
Kein großer Unterschied zwischen A-Junioren und der jungen Bauerbacher Mannschaft: Sieben Jahre lang war Frels im Wie-secker Jugendbereich aktiv, ehe es vor dieser Saison zur ersten Trainerstation im Seniorenbereich ging. Die Arbeit auf dem Platz sei nicht viel anders. Fünf Jahre lang betreute Frels die Wiesecker A-Jugend, die jetzige Bauerbacher Mannschaft ist sehr jung. Mit Toptorjäger Ademi gibt es einen 28-Jährigen, »der Rest ist zwischen 18 und 23 Jahren alt«.
Frels setzte nur 13 Spieler ein: Mit Mini malismus an die Tabellenspitze. Ein kleiner Kader und keine einzige Verletzung sorgten dafür, dass nur 13 Feldspieler und zwei Torhüter während der gesamten bisherigen Saison eingesetzt wurden. Bemerkenswert: Dazu zählen acht Neuzugänge – mehr als die Hälfte des Teams also musste »integriert« werden. In der Winterpause holte Bauerbach mit Maximilian Wießner (Spfr./BG Marburg) und Janis Holz (SC Waldgirmes) zwei weitere junge Spieler.
»Jetzt wollen wir es auch schaffen«: Mit vier Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger als der Großteil der Konkurrenz ging der SVB in die Winterpause. Der Aufstieg war zwar nicht das erklärte Ziel, wahrnehmen würde man das Recht aber. Und Frels sagt: »Jetzt willst du den ersten Platz natürlich nicht mehr abgeben. Wir wollen den Aufstieg schaffen.« Auch wenn klar ist, dass die Gruppenliga sehr eng ist, der Tabellensiebte (FSV Schröck) hat mit 33 Zählern nur zwei Punkte Rückstand auf den Zweiten. Mittendrin im Getümmel befinden sich W.-Steinberg II und Waldgirmes II.
Ob der 44-jährige Frels in der nächsten Spielzeit noch als Trainer beim SVB fungiert, ist unsicher. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Frels kann sich eine Verlängerung vorstellen, betont angesichts der 45-Kilometer-Entfernung von Job und Fußball aber auch: »Teilweise ist es eine brutale Belastung. Ich bin meistens ab sieben Uhr im Büro, fahre nach der Arbeit zum Training und komme um neun, halb zehn nach Hause.« Es gab Gründe für den Wunsch nach einer Pause – ab heute geht Frels aber erst einmal das Projekt Verbandsliga-Aufstieg an.